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Götz Aly - S!|art - nach einem Foto von Markus Wächter - Berliner Zeitung |
"Wir waren noch keine richtigen Demokraten"
Der Historiker Götz Aly war selbst 68er und räumt mit alten Mythen auf
Götz Aly weiß, wovon er spricht, wenn es um 1968 geht. Er war vor 50 Jahren selbst Aktivist und protestierte auf der Straße. Heute sieht der 71-jährige Historiker, Politikwissenschaftler und Autor manches anders als damals. Andreas Schnadwinkel hat mit Götz Aly gesprochen.
2008, zum 40. Jahrestag von 1968, haben Sie ein Buch mit dem Titel »Unser Kampf« veröffentlicht. Wäre dieser provokante Titel heute noch möglich?
Götz Aly: Natürlich wäre das möglich. Es hat damals Widerstand gegen den Titel gegeben, aber nur schwachen. »Kampf« war das wichtigste Wort der 68er. Kampf gegen, Kampf für, Kampf mit… Und der Titel bezieht sich direkt auf die These meines Buches.
Sie vergleichen die 33er-Generation mit der 68er-Bewegung. Gibt es da Parallelen?
Aly: Zunächst einmal geht es um Familiengeschichte. Die 68er sind die Kinder der 33er. Wer zu den 68ern gehört und wie ich 1947 geboren wurde, der hatte zu 95 Prozent einen Vater, der in der Wehrmacht war, zu 35 Prozent einen Vater, der in der NSDAP war, und zu 70 Prozent einen Vater, der sich für die Nazis insgesamt begeistert hat. Dasselbe galt für unsere Lehrer und Vorbilder. In dieser Atmosphäre sind wir aufgewachsen. Es ist erziehungswissenschaftlich völlig banal, dass etwas von diesem alten Gift auf uns eingewirkt hat. Das hat sich vor allem in dem harten Freund-Feind-Denken der 68er bemerkbar gemacht, das ja auch die Zeit des Kalten Kriegs prägte.
Welche Gemeinsamkeiten zwischen 33ern von 68ern sehen Sie noch?
Aly: Teile der akademischen Intelligenz, die sich für progressiv hielten, wollten zu den Proletariern und einfachen Leuten hinabsteigen. Das war ein Thema der 68er und eines der Hauptthemen des Nationalsozialistischen [sic!] Deutschen Studentenbundes. Goebbels hat 1929 den formal dem »Werther« nachempfundenen Roman »Michael« veröffentlicht, der genau davon handelt. Diese, aber auch begriffliche Ähnlichkeiten und solche der Protestformen gegen ein angeblich zu bekämpfendes republikanisches »System« wurden 1968 und danach tabuisiert. Aber viele einflussreiche Geister haben das damals sehr bald gesehen. Ich denke an die Politikwissenschaftler Ernst Fraenkel, Richard Löwenthal oder Wilhelm Hennis, an die Philosophin Hannah Arendt und den Filmemacher Erwin Leiser. Sie alle hatten sich zunächst gefreut, dass eine gewisse Unruhe die deutsche Jugend erfasste und die fett gewordene Nachkriegszeit etwas lebendiger geworden war. Und dann dauerte es kein halbes Jahr mehr, bis sie sich an die Kampfjahre der NSDAP erinnert fühlten. Man darf auch nicht vergessen, dass die Universitäten deutlich vor der deutschen Gesellschaft braun waren. Schon 1926 hatte der NS-Studentenbund praktisch alle wichtigen studentischen Gremien erobert.
Ist das Sympathisieren mit kommunistischen Diktatoren wie Mao in China und Castro auf Kuba auch ein Indiz für das totalitäre Denken der 68er?
Aly: Klar, wir waren noch keine richtigen Demokraten. Die Begeisterung für Mao Tse-tung und Ho Chi Minh und die bewaffneten nationalen Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt hatte damit zu tun, dass wir das Gute außerhalb Deutschlands suchten. Ich betrachte die 68er-Bewegung auch als Flucht vor der deutschen Vergangenheit in den Internationalismus der guten Sache. Das hatte der sehr kluge Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger damals sofort erkannt.
Ihnen wird vorgeworfen, dass Sie mit Ihrem Buch »Unser Kampf« die 68er platt machen wollen. Stimmt das?
Aly: Das Gegenteil ist richtig. Ich versuche, das Ereignis zu verstehen und historisch einzuordnen. Die 68er-Bewegung gab es weltweit. Sie markiert das Erwachen der ersten Generation nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Krieg war das größte Massentrauma der neuzeitlichen Geschichte. 1968 verlief in Frankreich wild, war aber auch nach zwei Jahren vorbei. Bei uns dauerte das Aufbegehren sehr lange und führte zu sehr dogmatischen, militanten und auch terroristischen Ausläufern. Ganz ähnlich verhielt es sich in den beiden anderen Staaten, die den Zweiten Weltkrieg angezettelt und – den Alliierten sei Dank - verloren hatten, nämlich in Italien und Japan.
Wie war das in Ihrer Familie?
Aly: Mein Vater war Offizier, nur kurz an der Front und wurde schwer verwundet. Er ahnte, dass er kein Vorbild mehr sein konnte. Das führt mich zu einem zweiten generationsgeschichtlich wichtigen Punkt: Mein Vater hatte nämlich als Sechsjähriger die Erfahrung machen müssen, wie sein Vater psychisch schwer angeschlagen aus dem Ersten Weltkrieg nach Hause zurückgekehrt war – er war vier Jahre lang Batteriechef gewesen. Den Folgen der doppelten kriegerischen Verrohung und den mit der Niederlage verbundenen Selbstwertverlusten von Millionen deutschen Männern waren die 68er besonders ausgesetzt. Das wirkte durchaus prägend, und das haben wir 1968 in einer sehr übertriebenen Form ausgeschwitzt. Und das war gut so und notwendig – aber keine Heldentat. Uns blieb nichts anderes übrig, weil wir mit dieser Geschichte überfordert waren.
Wann wurde der Holocaust Thema bei Ihnen zuhause?
Aly: Als ich 16 war, also 1963, wurden wir Bayern in den Filmkeller gebracht und bekamen den Film vorgeführt, der die Befreiung von Auschwitz, Bergen-Belsen und Buchenwald zeigt – mit all den Ausgehungerten, den Sterbenden und Leichenbergen. Unsere Lehrer – vielen von ihnen fehlte ein Arm, ein Auge oder ein Bein – führten uns wortlos in den Filmkeller und erklärten anschließend nichts. Am Abend stellten meine Eltern dann die blöde Frage »Wie war es in der Schule?«. Als ich von den Filmen erzählte, blickte ich in erstarrende Gesichter. Meine Eltern rechneten nicht mehr damit, dass sie dieses Thema noch einholt. Und ich sagte bebend: »Aber ihr wart doch dabei!« Das geschah in Zehntausenden deutschen Familien.
Und diese Erfahrung gipfelte dann in 1968?
Aly: ‘68, das war eine Flucht. Es dauerte kein halbes Jahr, dann hatte wir damals aus dem deutschen Nationalsozialismus den sogenannten Faschismus gemacht. Und der musste bekämpft werden. Günstigerweise wohnte der Faschismus in unseren Augen damals in Hanoi, in Teheran beim Schah und in Washington, also Tausende Kilometer weit weg. Wir wollten uns, im Gegensatz zu den Eltern, mit dem Guten identifizieren, nämlich mit dem Widerstand, am besten bewaffnet im Dschungel. Das kann und soll man geschichtlich verstehen – aber stolz sollte darauf niemand sein.
Sie sagen von sich selbst, dass Sie sich damals in Berlin schnell radikalisiert hätten. Wie lief das ab?
Aly: Ich kam mit meiner damaligen Freundin und meiner heutigen Frau aus München und wollte zum Hort der Revolution. In Berlin waren wir für unsere Eltern nicht greifbar und wollten Experimente aller Art machen. Das fanden wir gut. Die 68er-Bewegung entwickelte eine kollektivistisch-anheimelnde Sogkraft. Die Studentenjahrgänge vor uns hatten sich noch gesiezt, waren mit Krawatte zur Universität geschritten.
Waren Sie und andere 68er enttäuscht, dass sich die Arbeiterklasse nicht von den Studenten befreien lassen wollte?
Aly: Es gab Absplitterungen von der 68er-Bewegung, zum Beispiel die Betriebskampagnen. Manche brachen das Studium ab und wurden Elektriker, um in die Betriebe zu gehen. Für viele 68er waren randständige Gruppen die modernen revolutionären Subjekte, wie kriminelle Jugendliche oder Drogensüchtige. Ich ging damals mit einigen Freunden ins Jugendamt Spandau, um diese randständigen Jugendlichen zu revolutionieren. Aber wir merkten schon sehr bald, dass das Quatsch war.
Zum Teil atmen Universitäten, Verwaltungen, Justiz, Politik und Medien auch heute noch den Geist von 1968. Ist der Marsch durch die Institutionen gelungen?
Aly: Da wird viel übertrieben. Sogar Helmut Kohl hat uns 68er früh gelobt und gesagt, dass durch die Bewegung notwendige Reformen den Weg in eine moderne Gesellschaft beschleunigt hätten. Das sehe ich auch so, zum Beispiel im Hinblick auf die Rechte von Frauen und Homosexuellen.
Wie groß ist für Sie als 68er und Historiker die Versuchung, an der eigenen Legende zu stricken?
Aly: Das können Sie mich doch nicht fragen. Ich habe versucht, einigermaßen ehrlich über mich, meine Erfahrungen und Einsichten zu schreiben und auch die damalige Gegenseite zu Wort kommen zu lassen.
Zur Person
Götz Aly, Jahrgang 1947, studierte von 1968 bis 1971 Geschichte und Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Während seines Studiums engagierte sich Aly in der Studentenbewegung. Er beteiligte sich am 24. Juni 1971 an einer Aktion, bei der Aktivisten der Roten Zellen in ein Seminar des Professors Alexander Schwan eindrangen und gewalttätig gegen diesen vorgingen. Aly ist Historiker und Autor und arbeitete für die »taz«, die »Berliner Zeitung« und als Gastprofessor. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt.
→[Unbedingt auch den WIKIPEDIA-Eintrag zu Götz Aly lesen = click here]
Quelle: WESTFALEN-BLATT vom 26.09,2018, S.7 - Serie: "Die 68er"
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Ich bin ebenfalls wie Götz Aly Jahrgang 1947 – und "weiß auch wovon ich spreche" und bin von daher durch die gleichen historischen Zeiten geeilt wie er.
Ich lernte Götz Aly als Autor kennen mit seinem Buch „Kopfkorrekturen“, in dem er über die Erfahrungen als Vater einer schwerstmehrfachbehinderten Tochter berichtete, die sich nur schwer den „Segnungen“ der Profit-Medizin entziehen konnte in der damaligen Zeit. Alle ärztlichen und therapeutischen Disziplinen wollten damals die Tochter „korrigieren“ – und möglichst „normal“ machen, zum Teil durch sehr „einschneidende“ Therapiemaßnahmen. Ich arbeitete damals als Mitarbeiter in Bethel bei schwerstmehrfachbehinderten Menschen - und so hatten wir beide – Ende der 70er /Anfang der 80er Jahre – die gleichen oder ähnliche Themen.
Ich las dann in den Folgejahren als gutes Mitglied der sogenannten 68er Generation die TAZ und dort viele Artikel von Götz Aly, der für mich immer zur Kern-Mannschaft „der 68er“ gehörte. Ich wusste, dass er Heimleiter in einem Jugendhaus im einem Westberliner Brennpunkt gewesen war, und dass er 1976 dem „Radikalenerlass“ (Berufsverbot) als strammer Linker (Mitglied der „Roten Hilfe“) anheim fiel. Er wurde dann Redakteur bei der TAZ, einem ja bekanntlich links-alternativen Projekt, dass hauptsächlich von 68er Akteuren generiert wurde.
Auch durch die Behinderungen seiner Tochter fand der dann zu seinem Lebensthema als Historiker, nämlich sich "hauptberuflich mit der deutschen Geschichte zwischen 1933 und 1945 zu beschäftigen", wie er das mal ausgedrückt hat, genauer – mit der Geschichte der Euthanasie und der Tötung behinderter Menschen in Nazi-Deutschland. Auf diesem Gebiet hat er eine Anzahl von wichtigen Veröffentlichungen gemacht, wobei ich ihm bei einschlägigen Recherchen zum Opferporträt meiner Tante Erna Kronshage immer wieder begegnet bin, einmal haben wir sogar miteinander telefoniert – und ich meine immer noch, wir hätten uns damals in gutem 68er Brauch auf Anhieb „geduzt“ – sozusagen als „gleichgesinnte Genossen“.
In diesen Veröffentlichungen (z.B. "Die Belasteten", S. Fischer 2013) ist Götz Aly auch mit an vorderster Front wahrzunehmen und viele Fakten sind mit ihm zu belegen - obwohl mich erst neulich ein Historikerkollege warnte: "Fakten", von Aly zitiert, sollten immer mal wieder nachrecherchiert werden - er arbeite mit vielen voreiligen "Schlüssen" und "Annahmen" - fast populistisch, um Thesen zu "vermarkten" - was aber ziemlich "un-historisch" daherkomme.
Und diesen "Unterschied muss man eben mit wahrnehmen: Der ausdrückliche Journalist und "Euthanasie"-Forscher Ernst Klee hat sich mir gegenüber deutlich vom "Historiker" unterscheiden wollen: "Ich mache gern eine gute Schlagzeile - das ist mein Job - und deshalb recherchiere ich"...
Und obwohl Götz Aly ja auch bei der TAZ und weiteren Zeitungen gearbeitet hat und eine Journalistenschule absolviert hat, pocht er immer auf den "Historiker" und lässt den "Journalisten" im Klee'schen Sinne in sich gern verschwinden.
Aber er hat ja selbst festgestellt - niemand kommt (historisch gesehen) aus seiner Haut - und was er einer ganzen Generation unterschiebt, trifft dann natürlich auch auf ihn selbst zu: ein promovierter Politikwissenschaftler ist sicherlich ein guter Journalist und Rechercheur - aber eben noch kein "seriöser" Historiker und penibler Zeitabschnitts-Archäologe ...
Okay - Historie / Geschichte ist immer auch durch persönlich geprägte Wahrnehmung und Gehirn des Betrachters gefiltert und interpretierbar. Es gibt nichts "Neutrales" auf dieser Welt - alles ist im besten Falle immer nur "allparteilich" ...
Ein Gestaltpädagoge unjd fest im Glauben stehender Christ erklärte mir den Begriff "Geschichte" mal so:
Okay - Historie / Geschichte ist immer auch durch persönlich geprägte Wahrnehmung und Gehirn des Betrachters gefiltert und interpretierbar. Es gibt nichts "Neutrales" auf dieser Welt - alles ist im besten Falle immer nur "allparteilich" ...
Ein Gestaltpädagoge unjd fest im Glauben stehender Christ erklärte mir den Begriff "Geschichte" mal so:
- "Geschichte" ist das, was sich im Laufe des Lebens im "Leib" als "Schicht auf Schicht" - "ge-schichte(tes) Mehrschichten-Sediment" aufeinander geschichtet abgelagert hat und ablagert - und was mittels der "Transgenerationalen Weitergabe" der Spiegelneuronen bzw. über die Jungschen "Archetypen" auch über die eigene Biografie und Erlebensepoche hinausreichen kann - und den Humus bildet, den Grund und den Hinter- und Untergrund für aktuelles individuelles Erleben und dessen Verarbeitung... Insofern ist diese "Geschichte" auch immer die angedockte Infofaser zu den altvorderen Generationen und zur (unsterblichen?) "Ewigkeit" der "Seele" - und bedarf so einer sehr behutsamen "archäologischen" Freilegung und Ausgrabung - Schicht um Schicht...
Wenn ich nun dieses Interview lese, ist das für mich wie die Nestbeschmutzung solch eines „Historikers“, der die eigenen Wurzeln „verrät“ – und die Überzeugungen seiner Leser und Sympathisanten „von damals“ in die Pfanne haut. Und inzwischen tingelt er durch die Unis und Buchhandlungen, um seine neuesten Bücher als „Historiker“ besonders neuerdings über die 68-er Generation mit angeblich „wissenschaftlichen“ Tembre anzupreisen ...- allerdings schielt er offensichtlich auch immer wieder gern auf "den Markt"...
Was er ja auch als nichtangestellter Historiker tun muss, wenn er sein Auskommen haben will. Wenn also die Verkaufszahlen seiner Nazi-"Euthanasie"-Recherchen sinken, kommt man mit einer provokanten und steilen 68er These - schön "wissenschaftlich" verpackt - sicherlich weiter ...
Gut, könnte ich mir jetzt als alter 68er sagen, so funktioniert eben Markt, so macht man Kohle – und mir fällt Konrad Adenauer ein – gewiss kein 68er - der gesagt haben soll: „Watt kratzt misch mine Jeschwätz von jestern...“.
Aber dann denke ich: Wie kann gerade ein „Historiker“ wie Götz Aly jetzt so tun, als könne er quasi von einer distanzierten „Meta-Ebene“ her „die 68er“ „historisch“ beleuchten, als wäre er gar nicht mitten drin gewesen, als hätten nicht ihm damals die Freunde und Genossen doch auch mit die Steigbügel gehalten, seine Bücher gekauft und ihn und seine Familie unterstützt, seine Literatur fleißig gekauft, erwähnt und diskutiert als einen der ihren, die ihn dann ja schließlich nach seinem Berufsverbot auch wieder „gesellschaftsfähig“ gemacht haben.
Menschen vom sogenannten „bügerlichen Lager“ hatten Götz Aly Berufsverbot erteilt und bestimmt seine Bücher nicht gekauft oder verlegt - und sein erstes Thema "Nazi-'Euthanasie'" wurde ja anfangs auch gesellschaftlich ignoriert und verdrängt. Jedenfalls ist sein oben erwähntes Buch „Kopfkorrektur“ damals im Rotbuch-Verlag erschienen.
Götz Aly sollte ein wenig systemisches Wissen walten lassen, um dann vielleicht festzustellen, dass seine „Verstricktheit“ mit dem Inner-Circle der 68er-Historie ihn - wenn er denn zu neuen Erkenntnissen gelangt sein sollte – doch besser zum vornehmen Schweigen bringen sollte.
Geld zu verdienen – und darum scheint es ja offensichtlich zu gehen – ist für mich nichts weiter als schnöder Populismus – und Verrat an der eigenen Vergangenheit.
Als Historiker wird Götz Aly wissen, dass es nach der Nazi-Zeit ebenfalls sehr oft „Historiker“ gegeben hat, die zwar dabei waren, die aber plötzlich „distanziert“ darüber referieren konnten – „Wölfe im Schafspelz“ [sic] oder so ähnlich.
Götz Aly ist/war 68er. Er hat den Nationalsozialismus als 68er zu seinem Thema gemacht, so umfassend wie nur wenige. Er hat die Täter genannt. Er hat die Abläufe offen gemacht. Er hat die Psychologie im Nationalsozialismus historisch beleuchtet – und bisher ließ sich auch durch ihn - bei den 68ern - ein Verdienst um die Nachkriegsdemokratie für mich ablesen - ein "Verdienst", den er heute den 68ern schlichtweg abspricht - und den SDS sogar mit dem "Nationalsozialischten Deutschen Studentenbund" in Verbindung bringt ... - oha - oha ...
Aber: Auf zu neuen Kunden : „Watt kratzt misch mine Jeschwätz von jestern...“.
In der DDR nannte man ähnliche Phänomene damals: Wendehälse – Das kommt mir hierbei auch in den Sinn....