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der weg dorthin ist der weg dadurch




der weg dorthin
ist der weg dadurch

ja - ich bin angesprochen worden, was es bei mir mit diesem sinnspruch - oder besser: mit diesem "leit"spruch - auf sich hat. 

ich greife schon so lang ich denken kann da immer wieder drauf zurück, weil mir der spruch simpel mut macht für eine unumkehrbare tatsache: um irgendwo anzukommen - um ein ziel zu erreichen - um "da oder dorthin" zu gelangen, muss ich immer zunächst eine strecke zurücklegen: und jeder weg beginnt mit dem ersten schritt - ich muss mich also "auf'n patt machen" ...

schon früh erinnere ich ein gespräch meiner mutter mit einer nachbarin, als sie über mich als kind miteinander in meinem beisein sprachen - ich war so 7-8 jahre alt also so ca. 1954-1955 - und meine mutter schilderte der nachbarin irgendwelche sorgen um mich - aber die nachbarin, sie wohnte gegenüber und sah mich öfter - meinte irgendwie anerkennend: "er geht doch aber dadurch!", was mich auch so stolz machte, das ich es bis heute behalten habe ...

gut - es können einem auch mal die pferde durchgehen - aber hier in meinem spruch ist die tatsache gemeint, dass jeder trampelpfad irgendwohin immer auch ein weg "durch" etwas ist, was man absolvieren muss und abklappert und hinter sich lässt - um anzukommen: "sie haben ihr ziel erreicht", wie dann die dame auf dem navi heutzutage vermeldet - oder eben die innere stimme meines inneren navis - einfach auch dieses gefühl, "angekommen" zu sein ... 

nach einer strecke von a nach b erreiche ich das ziel - und diese strecke kann es ja in sich haben: matschweg, glatteis, auf dem ich ausrutschen kann - die dinge "laufen" nicht so, wie es sein müsste - etwas, was aufhält, den weg sperrt, was sich in den weg stellt - was ich mit obacht umgehen oder umfahren muss - ab und zu habe ich ja vielleicht begleitung, gefährten an meiner seite, mit denen man sich abstimmen muss, den richtigen pfad zu finden ...

zumeist ist also "der weg dorthin" nicht immer einfach schnurgeradeaus und schwupps ist man da: nein - in den allermeisten fällen muss man erst "dadurch", hindernisse durchstreifen und beiseite räumen - und geduldig sein, bis zur ankunft... - na ja - und selbstkritisch muss ich bekennen: mit der "geduld" hab ich es nicht immer so ...

und dieses an sich simpele phänomen taucht das ganze leben immer
wieder auf - ja - das ganze leben ist ja "ein weg" - wohin, das stellt sich erst am schluss heraus - ein weg auf alle fälle  "dadurch": durch die kindheit, durch die adoleszens mit ihren inneren krisen und ablösemechanismen, die ja bei mir einhergingen mit den "wilden 68-ern", die lebenspartner und kinder, die berufe, die man erlernt und ausübt in einer schnelllebigen zeit und in betrieblichen situationen, die anpassung und mitgehen verlangen - bis hin zu den ruhigeren schlenderwegen jetzt im "ruhestand", ohne bewegungsunfähig zu werden - sich eben weiter"hin" (!) "auf'n patt zu machen" - ziele anzupeilen - um dort anzukommen - und weiter - immer weiter ...

ja - und vielleicht ... - also manche meinungen gibt es ja, dass auch der tod nur ein vorübergehender weg der seele durch ein "finsteres tal" ist, an dessen ende wieder licht hineinflutet - und weiter geht es - auf ein neues ...

und diese an sich simplen zeilen können sogar schon als motto und überschrift für eine schwangerschaft stehen: auch dabei durchläuft es ja einen "weg dahin" - zur letztendlichen geburt des fötus - und ist immer auch "ein weg dadurch" - im wahrsten sinne des wortes sogar und gar nicht nur allegorisch gemeint ...

wer diesen spruch mal in einer wahrscheinlich meditativen situation mir "mit auf den weg" gegeben hat, oder ob ich ihn einfach in mir vorfand, weiß ich nicht mehr - ich denke manchmal, vielleicht ist es auch nur die für mich wenigstens plausiblere "weiterführung" des konfuzius-satzes: "der weg ist das ziel" - aber vielleichgt stand ja auch hermann hesse pate oder auch an der bhagwan oder irgendein anderer guru auf meinem weg - und jesus war ja auch die meiste zeit "auf dem weg" - und musste "dadurch" - um in und bei seinem "abba" letztlich zu sein - und gleichzeitig der "abba" in ihm  wachsen und gestalt annehmen konnte ...

ich nenne mir "meinen" leitspruch inzwischen meinen inneren "navi-spruch": "der weg dorthin ist der weg dadurch" - und auf dieses innere navi, das mich immer wieder auf den richtigen weg führt und leitet bis zum ziel, auf dieses innere navi ist echt verlass - ganz in echt jetzt ...

und nix für ungut - und chuat choan ...


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