„Da geht die Erde auf! Ist das schön!“
Eines der berühmtesten Fotos des blauen Planeten entstand eher zufällig am Heiligabend 1968.
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„Bunt und unglaublich schön – die Erde ist ein Sonderfall“, sagt der Kunsthistoriker Horst Bredekamp. (NASA - DLF Kultur) Am 24. Dezember 1968 fotografierte der Astronaut William Anders den Aufgang der Erde über dem Mondhorizont. Das „Earthrise“ genannte Foto inspirierte die Umweltbewegung und die Philosophie, erklärt Kunsthistoriker Host Bredekamp. |
Ein schöneres Weihnachtsgeschenk hat die Menschheit vielleicht nie bekommen. Am Heiligabend 1968 um 17:39 Uhr und 40 Sekunden deutscher Zeit drückte der US-Astronaut Bill Anders an Bord des Raumschiffes Apollo 8 auf den Auslöser der Hasselblad-Mittelformatkamera – und hielt das Auftauchen der Erde aus dem Schatten des Mondes in Farbe fest.
Exakt eine Minute und sieben Sekunden zuvor hatte Anders’ Kommandant Frank Borman erkannt, welch faszinierendes Schauspiel sich vor den Augen der dreiköpfigen Crew abspielte: „Oh mein Gott, schaut euch das an! Da geht die Erde auf! Ist das schön!“, sagte er der ständig mitlaufenden Sprachaufzeichnung an Bord der Kapsel zufolge.
Am 27. Dezember 1968 landete Apollo 8 sicher im nördlichen Pazifik. Schon zwei Tage später veröffentlichte die Nasa das umgehend entwickelte Bild. Zahlreiche TV-Sender zeigten es, auch im erst seit 1965 angebotenen Farbfernsehen. Die „New York Times“ druckte das Foto als Titelmotiv in ihrer Ausgabe vom 30. Dezember 1968. Drei Wochen später war die Zufallsaufnahme schon so ikonisch geworden, dass die US-Post eine Briefmarke damit herausbrachte.
Screenshot New York Times, December 30, 1968, Fotografie der Erde, Apollo 8
Die "New York Times" veröffentlichte das Foto am vorletzten Tag des Jahres 1968
Quelle: New York Times | WELT
Das Nachrichtenmagazin „Time“ zählte Bill Anders’ Bild zu den 100 einflussreichsten Fotos des 20. Jahrhunderts, weil es ein Gefühl für die Empfindlichkeit der Erde wecke. Es habe damit das Entstehen des Umweltbewusstseins wesentlich gefördert. So eine Karriere machen nicht viele Weihnachtsgeschenke.
Textquelle: DIE WELT © Axel Springer SE. Alle Rechte vorbehalten.
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just dann wenn die erde über dem mond aufgeht - das war das sensationelle foto, das die hasselblad-kamera der apollo 8-crew auf dem farbfilm "ektachrome" von kodak festhielt - fast zufällig, als die astronauten schon dachten, der spannende moment sei zum filmen für sie bereits vorbei ... - aber sie erinnerten sich einer seitenluke mit einem anderen blickwinkel, aus der sie den moment dann doch noch festhalten konnten.
damals bekam die menschheit auch besonders durch dieses foto ein ganz neues gefühl für den "blauen planeten" erde - für seine zarte fragilität und für seine schönheit.
fast instinktiv löste das foto bei vielen menschen einen beschützendes "kindchenschema" aus ...
mit diesem foto entstand wohl in der folge dann so etwas wie "umweltschutz" - und gleichzeitig das gegenteil davon: "umweltschmutz" - im bewusstsein - und die "grünen" ideen und überzeugungen formierten sich ab dann allmählich aus dem politischen tohuwabohu des aufmuckenden 68er-milieus ...
rudolf steiners anthroposophische und andere esoterische welterklärungen bekamen neuen aufschwung und zulauf von menschen, die schon zuvor durch "innere geistige 'höhere' welten" in einkehr und meditation gepilgert waren ... - und deren innere bilderwelten sich nun rasch mit den pur naturwissenschaftlich entstandenen nasa-fotos kompatibel zeigten oder gemacht wurden ...
ja - dieses foto war für viele ein einschneidendes "wunder": ein neuer blickwinkel "von außen"öffnete sich - "von oben betrachtet" - und bildete sich als "metaebene" im realitätsbewertenden bewusstsein ab.
ich glaube aus diesem neuen meta-"blickwinkel" entwickelte sich dann auch so etwas, was dann als "lenor"-gewissen - als "lenor-stimme" - nicht nur in der waschmittel-werbung verwendung fand, sondern auch bei vielen menschen im unbewussten: da war plötzlich ein immanentes etwas - ein "gewissen" - etwas, was ich heute gern als "navi" durch unseren alltag bezeichne, was uns als wegweisung angibt und fühlen und abspüren lässt, was "richtig" und "falsch" ist in der jeweiligen realität: da meldet sich "etwas außerhalb" von uns - ganz "normal" - ohne uns zwanghafte innere schizo-befehle zu erteilen ... - da meldet sich etwas als "freund", als etwas, was es "gut" mit uns meint ...
und auch die letzten zweifler mussten erkennen: die erde ist keine scheibe - und ist nicht öd und leer - sondern sie dreht sich als kugeliger pudding seit milliarden jahren im all - in beziehung und abhängigkeiten zu vielen anderen "himmels"körpern - und ist selbst ein lebendiges wesen - die ur-mutter "gaia" ...
und auf dieser sensiblen blauen kugel müssen wir alle die ärmel aufkrempeln, um sie voller demut und bewunderung im frieden zu bewahren - alles andere ist nebensächlich - egal ob wir oder an welchen gott wir glauben ... -
die zerbrechliche schönheit dieses blauen planeten hat nicht etwa eine menschliche ingenieursleistung hervorgebracht - da bleibt uns nur ergebenes staunen, danken und beten - zu wem oder was auch immer ...