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kann wegfallen (kw)

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25.000 Namen auf rechten "Feindeslisten"

Berlin (dpa). Bei Ermittlungen in der rechtsextremen Szene hat die Polizei in den vergangenen Jahren mehrere Listen mit politischen Gegnern gefunden - neben Namen sind auch Adressen vermerkt. Neben der schon bekannten NSU-Adressliste mit rund 10.000 Menschen wurde bei einer Anti-Terror-Razzia in Mecklenburg-Vorpommern eine Liste mit etwa 25.000 politischen Gegnern  gefunden, die im Krisenfall getötet werden sollen. Das geht aus der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine  parlamentarische Anfrage der Linken hervor, über die diese Zeitung zuerst berichtet hatte. Unklar bleibt, wie groß die tatsächliche Gefahr für die Betroffenen eingeschätzt wurde, die auf einer sogenannten Feindesliste auftauchen. Die stellvertretende Linken­ Vorsitzende Martina Renner warf der Bundesregierung daraufhin vor, die rechtsterroristische Gefahr zu ignorieren. Sie kritisiert, dass nicht mal eine handvoll" der Betroffenen informiert wurde.

diese dpa-meldung fand ich heute morgen in meiner heimatzeitung - ohne weiteren kommentar. soweit sind wir also schon wieder: da werden irgendwo im rechten milieu "listen" missliebiger personen geführt mit "falscher" gesinnung - die man kurzerhand wie im mittelalter für "vogelfrei" erklärt - und zum abschuss "freigibt" - willkürlich - einfach so: daumen hoch - daumen runter - rotes pluszeichen (+)- blaues minuszeichen (-)  wie auf den selektionslisten der nazi-"euthanasie": ein todesurteil "in abwesenheit" sozusagen ...

und mit solchen versteckten dpa-meldungen wird dann eben auch die beabsichtigte angst und bedrohung ausgedrückt: "warte warte nur ein weilchen, dann kommt ... auch zu dir ..."  - und weil man die betroffenen ja eben nicht informiert (man hat ja namen und adressen) legt sich eben ein bleierner schleier über viele und die gerüchteküche beginnt zu kochen.

scheinbar können ein paar menschen ohne eine solche bedrohungswolke gar nicht leben - und auch wenn im alltäglichen leben so etwas gar nicht existent ist, wird es eben künstlich erzeugt: von wem auch immer: da waren die morde des nsu - die man anfangs völlig falsch einschätzte, obwohl verfassungsschützer ja nahe dran waren - und in einem der längsten nachkriegsprozesse nur äußerst mickrig mit vielen fragezeichen aufklärte und äußerst milde insgesamt aburteilte - da gab es einen hype um die nsa-überwachungen - ihrem umfang nach und ob das bei privaten daten dann auch endet oder weitergeht, ist dann doch irgendwie im sande verlaufen  - und was durch die "flüchtlingskrise" sich dann "verflüchtigte".

auch diese meldung oben kann vielleicht nur der füller in einer nachrichtenarmen und viel zu heißen zeit sein: aber mit so etwas hält man "das volk" ja in schach und übt macht aus: macht durch angst ... macht durch vorenthaltene oder angedeutete infos ...

25.000 namen sind ja kein pappenstiel - und 25.000 namen müssen auch ausrecherchiert werden: das macht man ja heutzutage nicht mehr mit dem telefonbuch: da muss also auch ein know-how vorhanden sein - und das personal, das so etwas bewerkstelligt.

nun kann man ja versuchen, das zu vertuschen: dann bleibt die "allgemeine verunsicherung" vielleicht aus - aber "vertuschen" ist in einem "rechtsstaat", in dem informationen als währung gehandelt werden, ganz schlecht durchführbar - auch weil die "linke" nicht weiß, was die "rechte" tut (gemeint sind die hände) und was hänschen nicht lernt lernt hans nimmermehr...

aber in unserer kleinteiligen fragmentierten pluralistisch-globalen postmodernen welt werden solche informationsschnipsel leider nicht zu ende geführt - nicht gänzlich "zur strecke gebracht" zu einem ergebnis - denn dazu hat diese zeit der bunten detail-flicken hier und da niemanden vorgesehen, der daraus dann letztlich auch den "flickenteppich" fertigt - und daraus schlüsse zieht - und 1 + 1 zusammenzählt ...

dieses gebrösel - diese unganzheitlichkeit - ging schon in der frühen industrialisierung mit ihren produktionsbedingungen am fließband los: der einzelne übersah nur noch seinen kleinteiligen aufgabenbereich - aber verlor das große und ganze dabei aus den augen.

im nazi-deutschland benutzte man diese fragmentierte sichtweise dann - und ließ sich winzige details auf dem weg in den wahnsinn einzeln bejubeln (führer befiehl - ich folge dir) - nach 12 jahren nazi-herrschaft konnten deshalb sicherlich viele mit überzeugung sagen: davon habe ich nichts gewusst!

denn das große und ganz war längst abhanden gekommen ... man deutete das "endziel" immer nur an ..., das in seiner hybris dann immer tiefer im nebel versank: der lokführer des deportationszuges wusste nicht viel von dem, was nach dem zielbahnhof für seine "fahrgäste" anstand usw.

stasi und geheimdienste und die maßnahmenkataloge gegen die raf u.a. - und dann die nsa - dominierten in der nachkriegszeit diese partiell zerstückelte informationsflut: wie ein großer spiegel, der in 10.000-en kleiner scherbensplitter zerpringt - z.b. die "rasterfahndung": ein ganzes wird in viele kleine rasterpunkte aufgeteilt und einzeln abgearbeitet: jeder kommissar in seinem umrissenen aufsichtsfeld - und die programme, die dann zu großen wirtschaftsoperationen diese schnipsel wieder zusammensetzen können, arbeiten vielleicht schlussendlich dann in silicon valley: stück für stück - vielleicht für eine neue "elite" - für eine neue "macht" ... (oder ist das jetzt schon wieder "verschwörungstherie" ???)

aber auch die moderne familie wird durch die anpassung an die erwerbstätigkeit in kleine parzellen zerstückelt: erziehungsurlaub von mama und dann vielleicht papa - kita - tagesstätte - schulen ohne klassenlehrer und klassenverband - nur noch in "modernen""kursverfahren": wie auch später an der uni: da gib's keine geborgenheit mehr, kaum wiedererkennungswerte, alles rutscht ins anonyme irgendwas ...

das hat sicherlich anklänge an orwells "1984" und den "großen bruder" - und eben an "verschwörungstheorien" - doch auch diese verschiedenen angenommenen vielleicht übertriebenen aspekte haben nachahmer - lösen "besessenheiten" aus - und ergeben irgendwo und irgendwie ein ganzes: mit dem systemischen "schmetterlingseffekt" (englisch butterfly effect) wird ein solches phänomen der "nichtlinearen dynamik" beschrieben: er tritt in nichtlinearen dynamischen, deterministischen systemen auf und äußert sich dadurch, dass nicht vorhersehbar ist, in welchem maß sich beliebig kleine änderungen der anfangsbedingungen des systems langfristig auf die entwicklung des systems auswirken.

es gibt hierzu ja eine bildhafte veranschaulichung dieses effekts am beispiel des wetters, welche namensgebend für den "schmetterlingseffekt" ist: „kann der flügelschlag eines schmetterlings in brasilien einen tornado in texas auslösen?“ (wiki)

die digitaltechnik benutzt die kombinationen aus nur 2 zahlen für komplexeste systemerstellungen 

die dpa-meldung von oben ist auch nur so ein "flügelschlag eines schmetterlings" - welcher domino-effekt damit ausgelöst wird - ist ungewiss: aber: nachtijall - ick hör dir trapsen (oder: schmetterling - ick hör deinen flügelschlag) ...




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