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merke: auch wenn man 2 x fast das gleiche macht - ist das noch lange nicht das selbe ... |
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Mesut Özil
Integrationsmaskottchen wider
Willen
Mesut Özil war einst das Gesicht eines modernen, weltoffenen Deutschlands. Nun hat er einen Fehler gemacht, wird rassistisch beschimpft und tritt zurück. Was ist da nur schiefgelaufen?
Von Christoph Sydow | SPIEGEL.de
Um das Drama des Mesut Özil zu begreifen, lohnt es sich, acht Jahre zurückzuschauen. Der 8. Oktober 2010 ist im Rückblick der Tag, an dem die Tragödie ihren Anfang nahm. An jenem Freitag spielte die deutsche Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen die Türkei.
Die Mehrzahl der 76.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion drückte der Türkei die Daumen. Sie pfiffen Mesut Özil bei jeder Ballberührung gnadenlos aus - weil er sich für Deutschland entschieden hatte. Anders als Nuri Sahin und die Zwillingsbrüder Hamit und Halil Altintop, die an jenem Abend in Berlin das Trikot der Türkei trugen. Die drei kamen genau wie Özil als Kinder türkischer Einwanderer im Ruhrpott zur Welt, entschieden sich aber gegen eine Karriere in der DFB-Elf und für die türkische Nationalmannschaft.
Trotz der Pfiffe der türkischen Fans machte Özil damals ein überragendes Spiel, der damals 21-Jährige war Dreh- und Angelpunkt des deutschen Spiels. Er schoss das 2:0, auf den Torjubel verzichtete er aus Respekt vor seinen türkischen Wurzeln. "Ausgerechnet unser Özil", jubelte die "Bild" am nächsten Tag.
Merkel besucht die Nationalmannschaft in der Kabine
Nach dem 3:0-Sieg eilte Bundeskanzlerin Angela Merkel in die Kabine der deutschen Mannschaft. Sie wollte sich im Glanz des türkischstämmigen Profis sonnen, der plötzlich für ein weltoffenes und erfolgreiches Deutschland stand. Ein Fotograf des Bundespresseamts schoss ein Foto, das Özil seither verfolgt: Merkel schüttelt dem Nationalspieler die Hand, der mit freiem Oberkörper in der Kabine steht. Das Foto sollte zeigen: Özil gehört zu Deutschland. Der schüchterne Mittelfeldspieler wurde plötzlich zu Deutschlands Integrationsmaskottchen.
An jenem Abend traf Özil aber noch jemand anderen: Recep Tayyip Erdogan. Der damalige türkische Regierungschef und die Bundeskanzlerin hatten das Spiel gemeinsam auf der Ehrentribüne verfolgt. Heute undenkbar, damals selbstverständlich. Während seines Berlin-Besuchs rief Erdogan damals die in Deutschland lebenden Türken dazu auf, sich zu integrieren. "Da bin ich selbstverständlich dafür, dass die Menschen türkischer Abstammung hier in Deutschland sich integrieren für ihr eigenes Glück", sagte Erdogan. Hätte Özil damals für ein Foto mit dem türkischen Premier posiert, hätte sich wohl kaum jemand aufgeregt.
Doch seit 2010 hat sich vieles verändert: Erdogan hat sich als autoritärer Herrscher entpuppt, der Menschenrechte mit Füßen tritt. Deutschland ist ein Land, das mit seiner Rolle in der Welt hadert und noch immer keine Haltung im Umgang mit Migranten und ihren Nachfahren gefunden hat. Und Merkel ist eine Politikerin geworden, die Bilder mit Flüchtlingen oder Migranten inzwischen lieber meidet. Und Özil ist inzwischen zu einem Weltstar mit 31 Millionen Facebook-, 23 Millionen Twitter-, und 17 Millionen Instagramfollowern geworden, der nirgendwo so kritisch gesehen wird wie in Deutschland.
Özil spielt seit 2010 in Madrid und London, in Mannschaften mit Profis aus aller Herren Länder, in denen allein Leistung zählt und nicht der Reisepass. Er selbst hat sich in all den Jahren mit Statements zu Politik und Integration zurückgehalten. Durch Interviews hangelte er sich mit den üblichen Fußballerphrasen.
Nur einmal, 2015, macht er seiner Wut Luft. Er ärgerte sich öffentlich darüber, dass er noch immer als "Deutschtürke" bezeichnet werde. "Nur ich werde so bezeichnet. Bei Sami Khedira sagt keiner 'der Deutsch-Tunesier' oder bei Lukas Podolski und Miroslav Klose 'der Deutsch-Pole'", sagte Özil damals der "Sport-Bild". "Viele vergessen, dass ich in Gelsenkirchen geboren wurde, in Deutschland aufwuchs."
Der Ball liegt beim DFB und der deutschen Öffentlichkeit
Mit der AfD haben inzwischen jene Teile der deutschen Gesellschaft ein Sprachrohr im Bundestag gefunden, die der Ansicht sind, dass Deutsche mit türkischen Wurzeln wie Özil grundsätzlich nichts in der Nationalmannschaft verloren haben. Sein Foto mit Erdogan gab ihnen den willkommenen Anlass, ihre rassistischen Ressentiments in die Welt hinauszuposaunen.
Als die NPD 2006 einen WM-Planer herausbrachte, auf dem ein Foto des schwarzen, damaligen Nationalspielers Patrick Owomoyela zu sehen war, begleitet mit der Parole: "Weiß. Nicht nur eine Trikot-Farbe! Für eine echte NATIONAL-Mannschaft!", sorgte das für einen Aufschrei in Sport und Politik. Wenn heute AfD-Bundestagsabgeordnete wie Martin Hohmann eine Nationalelf ohne türkischstämmige Spieler fordern, sorgt das nur noch für Schulterzucken.
Für Özil war das zu wenig.
Übrigens: Streng genommen ist Özil gar nicht zurückgetreten. Er schrieb, er wolle nur so lange nicht mehr für Deutschland spielen, wie er "Rassismus und Respektlosigkeit" empfinde. Der Ball liegt damit beim DFB und der deutschen Öffentlichkeit.
dankbar bin ich dem spiegelredakteur sydow, dass er mal bei dem ganzen hin & her auch in den rückspiegel blickt ...
also - ich glaube, dass es bei diesem schauspiel um knete geht - und um pr- und werbeagenturen, die das sommerloch füllen müssen - es geht wieder mal um "brot und spiele", damit die werbeverträge bestehen bleiben nach der wm-pleite - und neue hinzukommen - und dafür müssen eben auch mal ein paar köpfe rollen ... - für die gibt es dann hohe abfindungssummen - sei's drum ...
letztes jahr in der sommerpause gab es den wahlkampf mit papierkügelchen - aber die leute haben sich wenigstens amüsiert - dieses jahr ohne wm-titel und noch ohne bundesliga muss man halt etwas anderes lostreten ...
für mich steht fest, dass özil dieses 3-fach-pamphlet seines schrittweisen rücktritts von gestern abend nicht selbst verfasst hat. da gibt es bei ihm als selbstvermarkter und "ich-ag" ja ein management im hintergrund, ein rudel pr-leute, berater - auch aus dem verwandtschaftlichen umfeld und mit vielen verbindungen in die türkei - ebenfalls beim mannschaftskollegen gündogan - und von wo pikanterweise auch der bundestrainer sich managen lässt ...
da wird im hintergrund gezockt, im gegenseitigen hinüber und hernüber, auch mit den verschiedenen medien, denn: "die nächste sau muss durchs dorf getrieben werden", wenn die werbeeinnahmen während des sommerlochs nicht einbrechen sollen - die clicks und die auflagenhöhe: das ist wie mit dem flaschenpfand, der in den ferien und im urlaub ja nicht so kontinuierlich eingelöst wird ...
die tatsächlichen hintergründe - und wer was gewusst hat - und wer da an welchem stuhl sägt - aus verbands- oder parteipolitischen gründen, das werden wir wohl in gänze nie erfahren... - das ganz wird irgendwann als "unvollendete" in die annalen eingehen - un gutt is ..
und wenn der ewige zocker aus münchen nun tönt, özil habe zuletzt vor 2014 den letzten zweikampf gewonnen - führt der vielleicht auch nur damit wieder etwas im schilde: marktpreise kaputtreden - zocken, um anderswo vorteile zu erschleichen - und alle üblichen verdächtigen sind wieder mit dabei ... und da will der hoeneß seinem ex-ministerpräsidenten seehofer aber auch in nichts nachstehen: poltern und unsinn quatschen - irgendjemand wird's schon schreiben ... ...
all diese ränkespiele und intrigen haben mit özil oder gündogan oder erdogan oder merkel oder löw usw. als personen wenig zu tun: die bekommen ihre termine - und machen gute miene zum bösen spiel - denn "der krug geht solange zum wasser, bis dass der henkel abbricht" ... - S!