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Nach dem Sommer ziehen die Feldlerchen Richtung Südeuropa – zumindest die wenigen, die es noch gibt - Foto: Frank Hecker/ddp | DIE ZEIT |
🔴Heimatverlust: In Deutschland gibt es kaum noch Feldlerchen. Wer den Vogel retten will – und wie die Politik das verhindert
Von Merlind Theile
Der Tag bringt seine Sorgen,
mich lässt es unbeschwert,
das macht, ich hab am Morgen
die Lerchen singen gehört.
Peter Berthold kann die Amsel nachahmen, die Drossel, den Fink und den Star, fast hundert Vögel kann er imitieren, aber die Feldlerche, die kann er nicht. »Das ist ein ganz besonderer Gesang«, sagt der Ornithologe. Erst ein lang gezogenes »trieh«, im Aufsteigen dann eine ununterbrochene Folge von Motiven und Strukturen, mit rhythmisch wiederholten Trillern, Stakkatos, Rollern, Glissandos. »Eine wunderbare Melodie ist das«, sagt Berthold. »Wenn man die Feldlerche singen hört, ist man kaum in der Lage, schwermütig zu sein.«
Und wenn man sie nicht mehr singen hört?
Jahrhundertelang begleitete das Tirilieren der Lerchen den Frühling und den Sommer, es inspirierte Dichter, Maler und Komponisten. Die Lerche sei Teil der Volksseele, sagt Peter Berthold, ein Kulturgut. Aber eines, das in Deutschland nicht gepflegt wird: Die Feldlerche verschwindet.
In nur vier Jahrzehnten hat ihre Zahl hierzulande um 90 Prozent abgenommen, nicht einmal eine Million Brutpaare, schätzt Berthold, seien noch übrig. Die Suche nach den Gründen für dieses Verschwinden führt von den Feldern des Bodenseehinterlands bis nach Brüssel, ins Entscheidungszentrum der EU. Die Feldlerche, Muse der Künstler, ist auch ein politisches Tier.
Die Suche beginnt mit Peter Berthold, 79, dem bekanntesten Vogelkundler des Landes. Von 1991 bis 2005 leitete er die Vogelwarte Radolfzell am Bodensee, sein jüngstes Buch Unsere Vögel ist ein Bestseller. An einem heißen Augustnachmittag steht Berthold, weißer Bart, runder Bauch, am Rand eines abgemähten Feldes in der Nähe von Stockach. »Um 1960 brüteten hier pro Hektar mindestens zehn Feldlerchenpaare«, sagt er. »Da hat die ganze Landschaft jubiliert!« Jetzt: Stille.
Früher, da gab es auf den sanften Hügeln rund um den Bodensee keine riesigen Äcker, sondern kleine Parzellen, dort stand zum Beispiel der Roggen, er wuchs schütter und nicht zu hoch. Andere Parzellen ruhten ein Jahr und trugen Wildkräuter, auf dass der Boden sich erhole. Alles ideal für die Feldlerche. Sie ist ein Bodenlaufvogel, sie mag ebene Flächen und lockeren Bewuchs, aber solche Felder gibt es kaum mehr, weder hier noch im Rest des Landes. Jetzt steht das Getreide vor der Ernte dicht an dicht, hochgezogen mit Kunstdünger und Unkrautvernichtungsmitteln, die Folgen: weniger Wildblumen, weniger Insekten, weniger Futter für die Vögel. Weniger Feldlerchen.
Und Peter Berthold, ihr Schutzpatron, steht neben dem Acker und kann nichts tun. Der Gegner ist zu mächtig. Es ist die moderne Landwirtschaft.
Aus dem Reich der niedren Dinge
Der gemeinen Nützlichkeit
Hebt die Lerche ihre Schwinge
In den Aether blau und weit.
Vier große Wendepunkte machten die deutsche Landwirtschaft zum Hauptfeind der Feldlerche. Der erste war der Einsatz von Herbiziden gegen Wildkräuter ab Anfang der Fünfzigerjahre. Der zweite war die Flurbereinigung. Ab den Sechzigerjahren wurden überall kleinteilige Flächen zusammengelegt, um sie besser bewirtschaften zu können. Bäume, Büsche und Hecken wurden weggeräumt, riesige Äcker entstanden. Der dritte Wendepunkt kam in den Achtzigerjahren, als die meisten Bauern auf Güllewirtschaft umstellten, um die Erträge zu steigern. Seither sind die meisten Felder überdüngt.
Den vierten Wendepunkt brachte der Mais. Für die Feldlerche ist ein Maisfeld ein Wald, nie würde sie sich dort hineinwagen. Seit den Neunzigerjahren hat der Maisanbau in Deutschland immer weiter zugenommen und mit ihm der Einsatz von sogenannten Pflanzenschutzmitteln, von Glyphosat und Neonicotinoiden, die im Verdacht stehen, für das massive Insektensterben unserer Zeit mitverantwortlich zu sein.
Das ist der Rahmen der konventionellen Landwirtschaft, wie sie heute betrieben wird, auf rund der Hälfte der gesamten Fläche dieses Landes. In manchen Regionen geschieht das besonders intensiv, zum Beispiel in Niedersachsen.
Eine halbe Autostunde südwestlich von Hannover liegt die Calenberg-Bredenbeck GbR. Sie umfasst knapp 1000 Hektar und gilt damit als Großbetrieb, wie es sie immer häufiger gibt in Deutschland. Der überwiegende Teil der Ländereien gehört Ernst August von Hannover und den Freiherrn Knigge. Verwaltet werden sie seit 2015 von Christian Schulze, einem 39-jährigen Landwirt.
Auf den Ackerflächen baut Schulze vor allem Weizen an, außerdem Zuckerrüben, Kartoffeln, Gerste, Raps und Mais. Solange er das noch darf, setzt er auf den Feldern neben anderen Mitteln auch Glyphosat und Neonicotinoide ein, weil er darin ein nützliches »Handwerkszeug« sieht, so wie die meisten anderen Bauern auch. Seine Handwerkszeuge nehmen Schulze viel Arbeit ab. Niemand muss umständlich Unkraut jäten oder Schädlinge von Hand einsammeln. Weil es all das nach dem Einsatz der Giftmittel ja gar nicht mehr gibt. Für die Bewirtschaftung seiner 1000 Hektar beschäftigt Schulze bloß zwei weitere Landwirte und einen Azubi. Den Hauptteil der Arbeit erledigen Maschinen.
Auf einem Stoppelfeld zieht an diesem Montag im August ein Traktor mit einem riesigen Grubber seine Bahnen und bearbeitet den Boden. »Unsere Schlepper fahren GPS-gesteuert«, erzählt Schulze am Rand des Feldes. »Wir arbeiten mittlerweile auf 2,5 Zentimeter genau.« Was für den Landwirt effizient ist, weil es Fläche und Saatgut optimal ausnutzt, ist für einen Bodenbrüter wie die Feldlerche verheerend: So dicht steht das Getreide, dass jede Flucht verengt, jede Sicht versperrt ist. »Es ist ein Präzisionsproblem«, sagt Schulze.
Man könnte auch sagen: Es ist ein Fortschrittsproblem. Wenn es immer profitablere Maschinen, Düngemittel, Pflanzengifte gibt, die den Bauern helfen, immer mehr aus ihrem Grund herauszuholen, dann werden die meisten Bauern diese Dinge nutzen. Weil sie ihren Gewinn steigern oder auch nur ihren Hof vor der Pleite retten wollen. Und weil sie eben das liefern, was die Verbraucher wünschen: makellose, günstige Lebensmittel, im Überfluss verfügbar. Auch Christian Schulze redet viel von Angebot und Nachfrage. Er sagt: »Schlussendlich leben wir alle vom Umsatz.«
Dass diese Art der Landwirtschaft vielen Lebewesen schadet, spielte in der Agrarwissenschaft über Jahrzehnte keine Rolle. Christian Schulze schloss sein Studium 2003 ab. Artenschutz, sagt er, sei in seiner Ausbildung nicht vorgekommen. Inzwischen lässt sich kaum noch leugnen, dass das konventionelle Bewirtschaften auf Dauer die Biodiversität zerstört. Im vergangenen Jahr schockierten die Daten eines Krefelder Forschervereins die deutsche Öffentlichkeit: Rückgang der Biomasse bei Fluginsekten um über 75 Prozent seit 1989. »Für uns Landwirte ist das Insektensterben eine Tragödie«, sagt Schulze. »Wir brauchen die Insekten zum Bestäuben. Und die Feldlerchen brauchen sie als Nahrung.«
Schon vor drei Jahren beschloss Schulze, etwas für die Vögel zu tun. Beraten vom Nabu, gestaltete er gut 14 Hektar seiner Felder lerchengerecht, mit Blühmischungen oder als Brachflächen. Der großräumige Versuch zeigte Wirkung: plus 23 Prozent Bruterfolg bereits im ersten Jahr. Die Weibchen hoben im Acker handtellergroße Mulden aus und legten ihre graubraun gefleckten Eier hinein, zwei bis fünf pro Brut. Auf dem Feld beobachtete Schulze die knapp zwanzig Zentimeter großen Lerchenmännchen, wie sie trillernd aufstiegen, um Weibchen zu imponieren oder Fressfeinde abzulenken. In Erregung stellt die Feldlerche ihre Scheitelfedern zu einer angedeuteten Haube auf.
Schulze freut sich über den Erfolg des Projekts, aber es ist nicht nur die Liebe zum Artenschutz, die ihn dazu gebracht hat. Die Calenberg-Bredenbeck GbR wird für ihre Lerchenfelder voll entschädigt, jedes Jahr mit einem fünfstelligen Betrag, der ungefähr dem Ernteausfall entspricht. Die Mittel kommen aus dem Haushalt der Region Hannover. Der Schutz der Feldlerche ist politisch gewollt.
Aber nicht auf höchster Ebene.
Nur die Lerche, unverdrossen,
Hängt am blauen Himmelszelt
Und vergißt, vom Licht umflossen,
Unter sich die ird’sche Welt.
Wolfgang Fiedler arbeitet in der Naturschutzbehörde der Region Hannover und verantwortet die Mittel für die Lerchenfelder. Er kennt die Vorbehalte gegen solche Projekte. Zum Beispiel diesen: Wieso ist es überhaupt schlimm, dass es kaum noch Feldlerchen gibt? »Weil jede Art, die ausstirbt, das Ökosystem schwächt«, sagt Fiedler dann. Zumal mit dem Lebensraum der Feldlerche ja noch anderes Leben verschwindet: Kornblumen, Wildbienen, Feldhamster. Je mehr Arten es gibt, desto widerstandsfähiger ist die Natur als Ganzes. Es ist wie beim Geldanlegen: Die sicherste Strategie ist eine möglichst breite Streuung.
Fiedler kennt auch das Argument, dass der Verbraucher selbst schuld ist am Schwund der Feldlerchen. Zum Beispiel weil er Fleisch isst. Drei Viertel des in Deutschland produzierten Getreides gehen in die Tiermast. Man könnte also schlussfolgern: weniger Fleischverzehr, mehr Feldlerchen. Das stimmt aber nur zum Teil. Eine wachsende Menge der konventionellen Nutzpflanzen werden gar nicht an Rinder oder Schweine verfüttert. Der gesamte Mais etwa, den der niedersächsische Landwirt Christian Schulze anbaut, geht in Biogasanlagen. Die erhalten dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Fördermittel, weshalb der Maisanbau indirekt subventioniert wird. Insgesamt werden mittlerweile gut 40 Prozent des deutschen Maises in Biogasanlagen verbraucht. So gesehen ist auch eine Sparte der Energiewende mitverantwortlich dafür, dass die Feldlerchen verschwinden.
Wie soll der einzelne Verbraucher diesen Zielkonflikt lösen?
»Da muss die Politik steuernd eingreifen. Dafür gibt es sie!«, sagt Wolfgang Fiedler. »Die meisten Bauern kämpfen um ihr Überleben. Denen ist es egal, ob sie Weizen herstellen oder Feldlerchen. Wenn die Politik denen sagt: Wir geben euch Geld, damit ihr Feldlerchen produziert, dann machen die das sofort.«
In der Region Hannover würden Vorzeigeprojekte wie die Lerchenfelder schon gut angenommen, erzählt Fiedler, aber er höre oft die Frage: Wäre es nicht sinnvoller, diese Artenschutzprobleme auf höchster Ebene zu lösen? Ja, sagt er dann: »Die große Stellschraube ist die EU-Agrarpolitik.«
408 Milliarden Euro. So viel gibt die EU von 2014 bis 2020 für ihre Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) aus. Es ist der zweitgrößte Posten im Haushalt. Mit 408 Milliarden Euro könnte man ziemlich viele Lerchenfelder bezahlen. Die EU hat jedoch andere Prioritäten. Nur etwa vier Prozent der Mittel sind für den Naturschutz vorgesehen. Drei Viertel der GAP-Gelder gehen als Direktzahlungen an die Bauern, im Schnitt jährlich 280 Euro pro Hektar, und das weitgehend unabhängig davon, ob ein Bauer auf seinen Feldern Gift verspritzt oder Arten schützt. Das wichtigste Kriterium ist die reine Fläche, weshalb Großbetriebe – die überwiegend auch ohne Geld aus Brüssel Gewinn machen würden – deutlich mehr profitieren als Kleinbauern. Zwar wurde 2013 das sogenannte Greening beschlossen, das einen Teil der Subventionen an ökologische Auflagen knüpfte. Der EU-Rechnungshof stellte jedoch fest, dass das nichts gebracht hat. Es gab zu viele Schlupflöcher.
In diesem Frühjahr legte die EU-Kommission ihre Vorschläge zur Reform der GAP vor. Es geht um die Frage, wie die EU das Geld ab 2021 verteilt. Insgesamt wird es weniger sein, weil der Brexit ein Loch in den Haushalt reißt. Für die GAP sind »nur« noch 365 Milliarden Euro vorgesehen, aber auch damit ließe sich viel für den Artenschutz tun, ohne den Bauern zu schaden. Doch die EU-Kommission will das System der Direktzahlungen beibehalten. Stärker kürzen will sie jene Mittel, die auch dem Naturschutz dienen. Umweltschutzmaßnahmen sollen künftig bloß noch von den einzelnen Regierungen der Mitgliedsländer vorgegeben werden. Wenn die das nicht tun, hat die Feldlerche Pech gehabt. Der Nabu befürchtet ein »Drama für die Artenvielfalt«.
Auch der wissenschaftliche Beirat für Biodiversität und genetische Ressourcen, der das Bundeslandwirtschaftsministerium berät, stellte Anfang Juni fest: »Die EU-Agrarpolitik wird den heutigen Herausforderungen im Tierwohl, Umwelt-, Klima- und Biodiversitätsschutz nicht gerecht.« Der Beirat fordert, »dass die derzeit bestehende Fokussierung auf pauschale Flächensubventionierung überwunden wird«. Doch danach sieht es ja nicht aus.
Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) wird in den kommenden Monaten für Deutschland über die Reform der GAP verhandeln. An den umstrittenen Direktzahlungen will sie festhalten. Sie bemängelt, dass die Umweltvorgaben für Landwirte viel zu bürokratisch seien.
Es schmettert ihre Lieder
Die Lerche aus den Höh’n
Zur blühenden Erde nieder.
O Welt, wie bist du schön!
Früher hatte Peter Berthold, der Ornithologe vom Bodensee, beim Vogelschutz auf die Politik gehofft. 1988 stellte er Bundeskanzler Helmut Kohl seine Pläne für einen deutschlandweiten Biotopverbund vor. Bestimmte landwirtschaftliche Flächen hätten dafür in Schutzgebiete umgewandelt werden sollen. Kohl sei angetan gewesen, sagt Berthold. Dann aber habe Agrarminister Ignaz Kiechle interveniert: »Das ist nur der kleine Finger! Die wollen immer mehr! Das ist das Ende der Landwirtschaft!« So erzählt es Berthold. Aus dem Biotopverbund wurde erst mal nichts.
🔳90 %
Seit 1960 ist die Zahl
der Feldlerchen in Deutschland
um 90 Prozent zurückgegangen
Die Hoffnung auf die Politik hat Berthold inzwischen aufgegeben. »In der Landwirtschaft lässt sich das Rad nicht mehr zurückdrehen. Die gesellschaftlichen Strukturen lassen das nicht zu«, glaubt er. »Ändern würde sich nur etwas durch eine Art Mais-Aids oder die Afrikanische Schweinepest oder eine Geflügelseuche oder am besten alles drei.« Darauf wartet Peter Berthold. Auf den großen Knall.
Bis der kommt, engagiert er sich selbst. Zu tun gibt es ja genug, über die Hälfte der rund 250 heimischen Brutvogelarten gilt inzwischen als gefährdet. Seinen Biotopverbund hat Berthold schließlich 2003 mithilfe der Heinz-Sielmann-Stiftung gegründet. Rund um den Bodensee gibt es schon 36 Standorte. Oft fährt Berthold umher und sieht nach seinen Weihern. Und bevor sie im Herbst gen Südeuropa ziehen, sucht er manchmal auch noch Feldlerchen.
Eine gute Stunde muss er an jenem heißen Augustnachmittag dafür fahren, hinauf zur Schwäbischen Alb. Dort hat Berthold in diesem Jahr schon Feldlerchen gesehen. Wegen der Hitze stand auf den Äckern das Getreide halb verdorrt und schütter, ein Habitat wie in der Steppe, Lerchenland.
Berthold parkt sein Auto zwischen den Feldern. Steigt aus, Hand ans Ohr, lauscht. In der Ferne ein zartes »tsip, tsip«. Eine Goldammer. Berthold läuft suchend in ein Stoppelfeld hinein. Zwanzig Meter, dreißig Meter. Plötzlich steigt vor ihm ein kleiner Vogel auf, ein zweiter, ein dritter. »Trrr-lit« machen die Feldlerchen, es ist ihr Warnruf. Sie flattern umher wie Schmetterlinge. Verschwinden wieder im Stoppelfeld. Und Peter Berthold strahlt.
Die zitierten Verse stammen aus Gedichten von Johannes Trojan, Heinrich Seidel, Martin Greif und von Stine Andresen.
www.zeit.de | die zeit nr.35/2018 - S. 6 -
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Die Lerche schwingt sich in die Luft,das Täublein fliegt aus seiner Kluftund macht sich in die Wälder;die hochbegabte Nachtigallergötzt und füllt mit ihrem SchallBerg, Hügel, Tal und Felder,Berg, Hügel, Tal und Felder.
da füge ich doch gleich die alte strophe von paul gerhardt aus 1653 (!) hinzu - aus seinem lied: "geh aus, mein herz, und suche freud" - was ja manche heutigen scherzbolde mit dem ollen psycho siegmund "freud" verknüpfen wollen ...: "die lerche schwingt sich in die luft" - und nun - über 400 jahre später - ist ihr diese luft sehr dünn geworden oder schon gar ganz ausgegangen - bzw. sie wird ihr verpestet und genommen ...
und der artikel führt ja exakt die 4 wendepunkte zum feldlerchen-mord auf:
- der einsatz von herbiziden gegen wildkräuter etc. - und dann zum pflanzen"schutz" (glyphosat u.a. lassent grüßen)
- die flur"bereinigung" (großflächiges bewirtschaften wie in den kolchosen der ddr und der udssr - und was hat man früher dagegen gewettert)
- die güllewirtschaft mit überdüngung der felder (erstragssteigerung um jeden preis)
- die monokultur "mais" ...
aber womit erkaufen wir uns diese "sicherheit" - mit der allmählichen verstummung der singvögel und ihrer unweigerlichen allmählichen ausrottung - wenn wir so weitermachen wie bisher ...
o bitte gott - lass' nicht nur endlich wieder regen vom himmel regnen - sondern endlich auch wieder "hirn" ...